Natur ist mehr als eine Pflanze

Der Anbau  einer vernünftigen Zwischenfrucht ist unsere Leidenschaft.

Wir bauen schon seit Jahren vielfältige Mischungen von Zwischenfrüchten an.
Mich fasziniert es, das Wachstum der Pflanzen über die Vegetation zu beobachten.


Wir sind von den Vorteilen der Zwischenfrüchte überzeugt, es ist aber durchaus schwierig einen vernünftigen Bestand hinzubekommen.

Seit zwei Jahren nun Säen wir den größten Teil unserer Zwischenfrüchte ohne jegliche Bodenbearbeitung direkt nach der Ernte in die Getreidestoppeln. Dazu ist es entscheidend das der zeitlich Abstand zwischen dem Mähdrescher und der Aussaat der Zwischenfrucht so klein wie möglich ist. 
Warum?
Im reifen Getreide Bestand herrscht ein Mikroklima in dem auch mehr oder weniger Wassser im Boden gehalten wird. Dieses Wasser benötigen wir zur Keimung der Zwischenfrucht.

Wir versuchen schon mit der Aussaat zu beginnen wenn der Mähdrescher am andere Ende des Feldes noch bei der Arbeit ist.

Das gelingt natürlich nicht immer, da wir in der Ernte alle Hände voll zu tun haben.

Durch unsere Sämaschine die Väderstad Rapid und die tatkräftige Unterstützung von Hans Peter sind wir aber so schlagkräftig das wir in kurzer Zeit viel Fläche schaffen. Die Erfolge durch die "Direktsaat" können sich sehen lassen.

Wir legen höchsten Wert auf eine auf uns angepasste Saatgut Mischung. Standard Mischungen sind nix für uns!

Jedes Jahr gewinnen wir wieder Erkenntnisse die wir im nächsten Jahr auch in die Anpassung der Mischung einfliessen lassen.

Es hat einige Zeit gedauert bis wir eine Firma gefunden haben die unsere Wünsche umsetzen kann. Wir sind in Österreich fündig geworden. Die Firma Farm2Farm rund um die Familie Gutscher teilt die Leidenschaft für die Zwischenfrucht.

Es lohnt sich auf jeden Fall die Videos von Farm2Farm anzuschauen!

Unsere Mischung 2023 besteht aus: Alexandriner Klee, Äthiopischer Kohl, Meliorationsrettich, Öllein. Perserklee, Phacelia, Ramtillkraut, Saflor, Serradella, Sommerwicke, Sonnenblume Sparriger Klee, Sudangras, Inkarnatklee, Pannonische Wicke, Rotklee und Schwedenklee.

Woher kommt die rote Farbe? Ist da etwas Chemie im Spiel? Beizmittel?
Nein: Es handelt sich dabei um eine Biostimulanz aus Meeresalgen plus die Spurenelemnet  Zink, Mangan, Kupfer und Molybdän. Zusätzlich dazu wird ein Mykorrhiza Pilz aufgeimpft. 

Alles damit die Pflanzen einen perfekten Start haben und ungehindert wachsen können

 

 

Um YouTube anzeigen zu können, müssen Anfragen an Google gesendet und durch Cookies in Ihrem Browser gespeichert werden.

  

Die einzelnen in der Zwischenfrucht enthaltenen Arten entwickeln sich nicht in jeden Jahr gleich. Im Jahr 2023 gab es mehr Sonnenblumen, das Ramtillkraut war eher selten zu sehen. Im Jahr 2022 war das eher umgekehrt.

Auf den folgenden Bildern sieht man ein paar Bildern vom Bestand während der Vegetation. Gut zu sehen, die teils 50cm hohen Getreidestoppeln zwischen den Pflanzen..

Wichtig ist das das Strohhäcksel gleichmässig verteilt ist. Wen der Mähdrescher mal stoppen muss und einen Haufen Strohhäcksel hinwirft haben die Pflanzen keine Chance da durch zu kommen. Die Sämaschine schafft es nicht diese Haufen zu verteilen. Hier wäre vielleicht ein zusätzlicher Arbeitsgang mit einem Strohstriegel die Lösung. Da wir solch ein Gerät nicht haben können wir das aktuell auch nicht probieren.

Noch ist die Arbeit der Zwischenfrucht nicht erledigt.

Mitte Dezember sind die meisten Pflanzen auf Grund von Frost abgestorben. Ein Teil der Pflanzen (Kleearten) überdauern den Frost. 
Die Pflanzen werden nun aber nicht untergepflügt oder sonst irgendwie gestört. Die Masse aus abgestorbenen und noch lebenden Pflanzen ist ein hervorragender Schutz vor Wind und Wasser Bodenerosion.

Es wirkt wie ein Schwamm und hat die rund 300Liter Regen seit dem 1.Oktober problemlos aufgefangen. Auch am Hang ist nichts zu schnell abgeflossen und hat Boden mitgerissen.

Viele Betriebe walzen Ihre Zwischenfrucht bevor dieses Reif wird und die Samen ausfallen können. Wir haben das noch nie gemacht und bislang ist es gut gelaufen. Ein Problem haben wir aktuell damit nicht bekommen.

Auf den Flächen folgt wahrscheinlich Ende Februar die Saat von Erbsen, Hafer und Sommergerste. 

Am 18 März 2024 haben wir uns dazu entschlossen, gegen die Planung, einen flachen Bearbeitungsgang mit der Scheibenegge in der Zwischenfrucht zu fahren. 

Die Zeit für die Aussaat der Erbsen war gekommen, jedoch reichten die paar Stunden ohne Regen nicht aus um den Boden so abzutrocknen das ein Säen möglich war. Der abgestorbenen Pflanzen Teppich hält die Feuchtigkeit sehr gut im Boden. Was in einem trockenen Jahr sehr gut ist, stört in einem feuchten Jahr.

Wir haben den abgestorbenen Bewuchs flach eingearbeitet, so konnte der Boden schneller abtrocknen. 

Der Plan ging auf: Einen Tag nach der Bearbeitung konnten wir die Erbsen säen. Kurz dannach regnete es wieder.

Es ist noch genügend Pflanzenmaterial auf der Boden Oberfläche vorhanden nach der Saat.